Eigentlich hat ja keiner mehr daran geglaubt.
Zu Beginn des Jahres '98 hatten wir noch keine Probleme
- ehrlich gesagt hatten wir noch gar nichts: Das Theater schrieb noch an
seinen Szenen (es gab schon 4!), die Band stockte ihr Repertoire um das
vierfache auf (sie konnten jetzt schon 4 Lieder!) und der Chor konzentrierte
sich auf Sprechgesang (mehr Sprechen als Gesang!). Der Tanz konnte schon
drei Tänze (der einzig "normale" Workshop - doch was ist bei TEN SING
schon normal?).
Aber es waren ja noch drei Monate Zeit!
Eigentlich hat ja keiner mehr daran geglaubt.
In den Osterferien kamen ein paar übereifrige Theaterworkshopler
auf die Idee, das mittlerweile fertige Theaterstück komplett neu umzuschreiben.
Die Band wartete immer noch vergeblich darauf, daß der Bassist (F.M.)
endlich mal pünktlich kommt, um wenigstens einmal in kompletter Besetzung
zu proben, und der Chor beschloß noch zwei weitere Lieder in das
Programm aufzunehmen, worauf der Bandleiter (Jimi) einen halben Nervenzusammenbruch
erlitt. Der Tanz übte bereits an der Zugabe.
Aber es waren ja noch drei Wochen Zeit!
Eigentlich hat ja keiner mehr daran geglaubt.
Nach der letzten Ablaufprobe (13.05.) konnte man einige
völlig deprimierte TEN SINGer, vorwiegend Workshopleiter, vor der
Kreuzstraße sitzen sehen, die sich fragten, ob man das Konzert nicht
doch lieber um drei Monate nach hinten verschieben sollte. Das Theater
hatte noch so seine Probleme mit dem neuen Theaterstück ("Was? Ich
bin dran??" - "Was muß ich denn jetzt sagen??"). Die Band hatte
noch so ihre Probleme mit einigen Liedern (Die Ablaufprobe war gleichzeitig
die erste Bandprobe in kompletter Besetzung) und der Chor legte nach der
Ablaufprobe die letzten Solosänger fest. Der Tanz bestand an diesem
Tag nur aus drei Personen.
Aber es waren ja noch drei Tage Zeit!
Eigentlich hatte ja keiner mehr daran geglaubt.
Aber am 16.05. standen ca. 30 hochmotivierte TEN SINGer
auf der Bühne und lieferten vor etwa 300 Zuschauern, darunter ungefähr
30 andere hochmotivierte TEN SINGer aus dem Umkreis von Karlsruhe, eine
einzigartige Show ab. Das Theater spielte nicht nur ihre Rollen, sondern
auch mit dem Publikum. Die Band überzeugte einerseits durch komplette
Anwesenheit, andererseits aber auch durch bis dahin noch nie dagewesene
Qualität (auf jeden Fall nach TEN SING - Standards). Der Chor war
nicht zu bremsen und sang sogar dann, wenn er eigentlich gar nicht dran
war. Der Tanz bewegte nicht nur sich selbst, sondern auch das gesamte Publikum
machte mit. Am Ende des Konzertes wurde das irisch angehauchte "I can't
love this country anymore" gespielt, das vor allem wegen der ungewöhnlichen
Atmosphäre und den typisch irischen Instrumenten (Geige, Akkordeon)
zum Höhepunkt wurde und den Saal in einen Hexenkessel verwandelte.
Wir hoffen, daß das die Konzertvorbereitung im nächsten
Jahr weniger nervenaufreibend verläuft. Aber bis dahin haben wir ja
noch genügend Zeit...
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